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Die Zukunft der Städte – After Corona

 

Was Corona auch noch mit sich bringt (für alle, die es eigentlich leid sind, dass alle Nachrichten davon voll sind, die sich fast schon über eine coronafreie Meldung freuen, die den Streit übers Impfen nervt,  die Reportagen über das  Elend der Alleinerziehenden, der Künstler, Prostituierten, Sportler usw. nicht mehr hören wollen, weil wir es kennen, alles darüber wissen, selbst ein Elend haben…) für die mal: Zukunft nach Corona! Eine Chance für die Städte und Menschen, die gern in Städten leben wollen – die gibt es nämlich…. (ja, ich weiss um das Sterben der Geschäfte, ist aber nicht mein Thema….).

Und da stellt sich für mich die Frage: 

Was passiert jetzt eigentlich mit den megalomanen Bürokathedralen von Banken, Versicherungen und so? Wenn jetzt Home-Office das Mittel der Wahl ist? Erst misstrauisch beäugt – Obacht! Kontrollverlust! Weil, man weßs ja, wenn die Mitarbeiter nicht physisch also wirklich körperlich da sind, dann arbeiten die doch nicht, sondern surfen im Netz oder machen sonstwas! Und wollen trotzdem bezahlt werden…. Also diese Runde haben wir dank Corona hinter uns. Hat auch die Regierung gemerkt. Weil  – da musste halt Home Office sein. Und das mit der Digitalisierung auch…. Schwierig, schwierig – aber machbar!

Und jetzt? Wenn jetzt wirklich viele Firmen auf Home-Office setzen, also regelmäßig zwei, drei Tage – was passiert denn dann mit den Büro-Türmen z.B. in Frankfurt – Mainhattan? Da ging‘s ja immer darum, wer den längeren hat oder so – und jetzt? Wohnraum ist knapp, in der Stadt sowieso, und zwar in jeder. Also – umrüsten? Umdenken? Oder lieber nicht so schnell? Lassen wir die Krise erstmal vorübergehen, dann sieht man schon. Obwohl – hat man ja. Gesehen, meine ich. 

Und da könnte man ja was draus machen.  Stadtplaner, Bürgermeister, Architekten, Wohnungssuchende – hier gäbe es doch Möglichkeiten. In Winterthur, da geht sowas. Da wurde das Bürogebäude der Axa-Versicherung zum Teil zu Wohnungen umgebaut – klar, schwieriges Unterfangen und nicht jedermanns Wohnungstraum – aber mal hinschauen. 

Geht schon. Man muss halt wollen. Das wäre mal Corona nach vorne gedacht – ein Effekt der Pandemie, der nicht gewollt, aber jetzt mal so im Raum steht sozusagen. Im Büroraum nämlich, von dem jetzt viel weniger not tut, als wir alle gedacht haben. Auch eine Vision –kann man ja mal drüber nachdenken. Natürlich erst, wenn alle geimpft sind- vorher geht  das mit dem Denken wahrscheinlich nicht! 

Ich bin empört und frage mich: Haben Bauern eine Seele?

Hauptsendezeit – in der Tagesschau. Thema: die Gülle aus der Massentierhaltung gefährdet unser Grundwasser. Wir sehen: einen Schwenk über Schweine, die in Metallboxen einzeln eingepfercht sind, einzeln, eines neben dem anderen, hunderte, vielleicht tausende  – keinerlei Bewegungsfreiheit, kein Sozialkontakt – von draußen oder Sonne oder artgerechter Tierhaltung zu schweigen…. industrielle Tierhaltung! Grauenvoll. Wollen wir das? Und wollen wir Fleisch aus solch qualvoller Aufzucht essen?  Das glaube ich einfach nicht. Wir wollen es halt lieber nicht wissen. Nur – wenn man es weiss, vor allem, wenn man es gesehen hat, dann gehen einem die Bilder der geschundenen Kreatur nicht aus dem Kopf.  Mir jedenfalls nicht.

Früher hat man darüber diskutiert, ob Frauen eine Seele haben. Ob dunkelhäutige Menschen eine Seele haben. Dann wurde darüber gestritten, ob Tiere etwas fühlen. Die Antwort lautet:  Ja und Ja und Ja. Wer heute sowas in Frage stellt, der wird für bekloppt gehalten – zu Recht. Es gibt eine Spezies, bei der stellt sich die Frage erneut: bei den Bauern. Nicht bei wirklichen Bauern oder Landwirten. Sondern bei denen, die sich so nennen, aber in Wirklichkeit Agrarindustrielle sind. Das sind die, die von der Massentierhaltung leben. Die zum Beispiel Zuchtsauen massenhaft unter absolut tierquälerischen Bedingungen halten. Wie – ja wie Gras. Oder Pilze.  Als ob Schweine keine lebenden Wesen wären. Als ob Schweine nichts fühlen würden.

Und ist es nicht grotesk? Schon 1988 – also vor fast 30 Jahren wurde diese Art der Schweinehaltung VERBOTEN!. Vor fast 30 Jahren. Die Tiere sollten wenigstens in kleinen Gruppen gehalten werden Und da hat die mächtige Schweinehalterlobby aufgeschrieen. Dann brauchen wir, hiess es,  aber eine gaaanz gaaaanz lange Übergangsfrist. Die gab es dann – bis 1992. 1992.  Das war vor 25 Jahren. Was ist passiert? Nix! Nullkomma – gar nichts! Unglaublich.

Jetzt sagt das Bundesverwaltungsgericht, diese Boxen sind illegal und müssen verschwinden.  Und jetzt kommen die Schweinezüchter wieder mit der gleichen Argumentation. Jetzt brauchen sie nochmal …… siehe oben. Ist es zu fassen? Wie dreist ist das denn? Wieso kommen die damit durch? Wo bleibt da die Politik und der Gesetzgeber – vielmehr seine Vollzugsorgane? Wieso wird da nicht durchgegriffen?

Ja und da stellt sich mir eben die Frage: haben diese Menschen – Bauern sind es nicht! – die von der widerwärtigen grausamen Haltung von Tieren profitieren – haben die eine Seele? Ich frage Euch – was denkt Ihr darüber?

P.S.: Um das zu klären: ich esse Fleisch. Aber Fleisch von Tieren, die ein artgerechtes Leben hatten. Und ich esse nicht jeden Tag und noch nicht mal jeden 2. Tag Fleisch. 2 x die Woche reichen mir.