Archiv der Kategorie: Auftrittscoaching

Schaf im Wolfspelz? Donald – the President!

Frei nach dem Motto: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern rudert Donald Trump zurück. In einem derart flotten Tempo, daß einem schwindelig wird! Gestern sollte Obamacare weg, heute sind Teile wertvoll und dürfen auch unter ihm überleben…. Hillary, die seine Anhänger schon im orangefarbenen Overall sahen, wird mit ihrem Mann zu „good people“. Die Abschiebung aller Illegalen wird nicht stattfinden, bzw. reduziert auf ausländische Kriminelle, aus der Mauer nach Mexiko wird ein Zaun oder so und in Sachen Homo-Ehe wird er sich ans Oberste Gericht halten. So schnell kann’s gehen, Wahnsinn! Und seine Wähler – die wußten ja, dass da einer seine Meinung nach Bedarf/Belieben ändert, darauf kann man sich verlassen. Eben! Und überhaupt:   wer wollte da sauer sein? Man kann nur sagen: Gott sei Dank! Gott sei Dank zieht ein wenig Vernunft ein ins grauenvolle Toupet! Die Rolle als Präsident  auszufüllen, schwere Verantwortung, ganz schwere, ungeahnt schwere Verantwortung –  ja, mein Lieber, da musst Du Dich schnell drehen! Und wer weiß? vielleicht findet er auch noch einen guten Friseur, der ihn von seiner Haartracht erlöst – wir wünschen es ihm!

Donald Trump, der Dickdarm, die Spinne und mein Hirn

Der eine oder andere von euch kennt das vielleicht. Ihr habt was vor, was ein bißchen oder auch sehr wichtig ist: ein Bewerbungsgespräch, Gespräch mit dem Chef oder  einem wichtigen Partner , geschäftlich oder privat. Oder vor ner Rede. Oder ihr spielt ein Instrument und musst/wollt/sollt vorspielen… Und ihr seid nervös. So richtig. Schon in Gedanken daran…..

Und dann geht’s los. Weil ihr nämlich dran denkt. An den Stress.   Die Nerven flattern. Und wenn man euch fragt, was ihr euch am meisten wünscht für diesen wichtigen Moment, dann sagen viele: ich will nicht mehr so zittern!  Also auf gar keinen Fall so zittern, nicht so zittern wie beim letzten Mal, das geht gar nicht, ich darf echt nicht so nervös sein und zittern, und die Hände sollen nicht so feucht sein…..   und das Irre ist: ihr seht das Zittern so richtig vor Euch, zittert  schon mal vorab sozusagen.  Prophylaktisch. Da ist noch nix und man schafft es schon. Es muss noch gar nichts passieren, es reicht, sich’ s vorzustellen.  Schon geht es einem nicht mehr so toll, stimmt’s? Oder Angst vor Spinnen. Ich will nicht an Spinnen denken, schon wenn ich an Spinnen denke, bitte jetzt nicht an Spinnen denken, nicht an diese haarigen schwarzen Spinnen, und an die vorm Fenster oder auch nicht an, die so schnell in die Ecke verschwinden, an welche Spinne sollt ihr am meisten nicht denken? An welche am besten gar nicht – die kleinen nee, die großen, nicht dran denken….. und bei jedem nicht Drandenken denken wir an – Spinnen! Das ist gemein vom Gehirn, vom Unbewußten, aber so ist es halt. Ganz schlimm war es bei mir diese Woche, dieses innere Theater, diese Bilder,  die sich einstellen,  die einfach aufpoppen, ob wir wollen oder nicht. Mein Hirn läuft im Moment auf Autopilot – und zwar im amerikanischen Wahlkampf mit. Da hat doch Donald Trump von seiner Darmspiegelung erzählt. So geschehen in seinem 70jährigen Enddarm. Hat er kundgetan. Im Fernsehen.  Auch eine Darmspiegelung will ich mir nicht vorstellen. Bei Trump schon gar nicht. Da wird ja kein Spiegel – also … nein! Und dann hat er erklärt, daß er da in diesem seinem Darm keine Polypen hat.  Hat er nicht. Hat er gesagt. Keine Polypen. In Donald Trumps 70jährigem Allerwertesten. Und ich will nicht dran denken. Bitte nicht dran denken – bitte nicht.  Das soll bitte weg sein. und zwar jetzt. Weg mit den Polypen.

Und weil das nicht geht, werde ich jetzt gleich irgendwo anders hindenken.  Vielleicht Blümelein und Wiese, und Kühe und Pferde und so. Heile Welt. Keine Polypen. Kein Trump. Und dann fallen mir auf einmal alle deutschen Politiker ein. Und dann bin ich froh, denk ich an Deutschland in der Nacht – auch am Tag: wir wissen nicht wirklich und wollen auch nicht darüber informiert werden, was die so alle haben bzw. vor allem nicht haben.  Jetzt ist Schluss, ich muss da raus  –  ich gehe jetzt joggen, da komme ich in einen anderen Film.

Ich denke sowieso mit dem Knie – Sie auch?

Oder meinen Sie, es ist nur Ihr Kopf und da auch nur das, was man so gemeinhin Denken nennt – Sprache, Analyse, nüchternes Abwägen, pro & contra…. ja, auch ok. Braucht man ja – auch! Aber eben nicht nur – denn, das ist ja auch nicht ganz neu, aber dennoch vielen nicht wirklich bewußt: Ihr Knie tut’s trotzdem. Also – denken! Und nicht nur das Knie, der ganze Körper ist dabei. Und nicht nur das, dann kommt auch noch – oh mein Gott!!!  das Unbewußte.  Ist da, macht was – aber nicht bei Ihnen? Sie denken das ist was für esoterisches Kerzenanzünden und vegane Geister beschwören? Dem ist nicht so.  Wenn Sie mal was entscheiden mussten – und damit meine ich wirklich entscheiden (also nicht: räume ich auf oder entspanne ich mich auf die bestmögliche Weise) , also gab’s mal was zu  entscheiden, was wirklich schwierig war? Wo durch beide Seiten was zu gewinnen war – bzw. zu verlieren? Und haben Sie dann schon mal gesagt: „ – und am nächsten Tag wussten Sie genau, wie Sie entscheiden werden? Dann war’s – das Unbewusste!  Und wenn Sie das nehmen, und dann noch den Körper und dann noch den logischen Verstand – wenn die alle super zusammen arbeiten, dann geht’s Ihnen gut. Dann sind Sie im Lot, dann macht das Leben Spaß. Und dafür macht es Sinn, ab und an mal beim Knie respektive Körper nachzufragen: wie geht’s uns so? Heute?
Und dann könnten Sie, wenn Sie wollen, mal eine kleine Übung in guter Laune hintendran hängen.  Machen Sie – damit Sie’s überprüfen können – erstmal so eine kleine Tiefstimmung, die Charlie Brown-Depression:

Das geht in der Regel leicht, manchmal jeden Montag, manchmal wenn wir bestimmte Leute treffen oder bei bestimmten Konflikten. Jetzt die Gegen-Nummer: Füße schulterbreit auseinander, auf beiden das gleiche Gewicht. Muskulatur der Beine von unten nach oben anspannen, Beckenmuskeln, Arme anspannen, Blick nach oben zum Himmel/Zimmerdecke, breites Grinsen, ja man darf Ihre Zähne sehen! Und innerlich ganz schnell „jajajajajajajaj“ sagen – und versuchen Sie dabei, weiter depressiv zu sein…. wenn das klappt, rufen Sie mich an….

München medial

Wenn es um Krisenkommunikation geht – schauen Sie sich dieses Video an:
Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins. Beobachten – und lernen.
So muss es aussehen: kompetent, seriös ohne steif zu sein, ernsthaft aber nicht verklemmt, unprätentiös, unaufgeregt, zugewandt, eloquent ohne Eitelkeiten, auch schlagfertig, mit der Haltung: ihr habt das Recht, Fragen zu stellen – ich werde sie beantworten, soweit ich dazu in der Lage bin …. das ist Krisenmanagement, wie man sich das wünscht.

http://www.youtube.com/watch?v=OF2ypse_9J0&sns=em
Pressekonferenz auf youtube

Was war noch? Die ARD –  das Flaggschiff für Information – ging  unter. Der Anschlag von München –   ein Schock, das waren sog. „breaking news“ und  darüber wollen wir kompetent und zügig informiert werden . Dafür, so hatte ich  mal irgendwann  gelernt , dafür  steht die ARD. Wenn’s wirklich gut sein muss, sozusagen! Politisch eben und qualitativ besonders wertvoll. Tja,  das war einmal. Es hat sich was mit Flaggschiff!
Da sitzt dieser arme Sprecher und weiss einfach nicht, was tun. Denn sonst liest er Wohlformuliertes  hübsch moduliert ab – wenn’s politisch wird, ist er überfordert. Frei sprechen  geht nicht. Wer über Jahre abliest, der hat vorm freien Wort – na mindestens Respekt! Wahrscheinlich Angst! Und da kann er nicht für! Das ist das alte verstaubte ARD-Konzept, mit Sprechern, als fleischgewordene Stimmen des Senders  – äh : der Anstalt.
Ich schaue hin – der Mann tut mir leid. Das hat er nicht verdient! Aber ich will bei dieser Blamage nicht dabei sein. Fremdschämen…. Also, ich schalte weg – ZDF, da habe ich schon   Barbara H. die Hände ringen sehen, sie wirft die Arme gen Himmel, „was soll ich nur tun“ naja, besonders kompetent ist das nicht, da war  aber immerhin ein Mensch erkennbar, kein Sprachrohr. Eine Moderatorin, die nichts weiß und das auch zu erkennen gibt.  Und zu RTL, da gibt’s Herrn Klöppel, der macht das so gut, wie man Nicht-Wissen gut machen kann. Er weiß natürlich auch nicht mehr, als die anderen,  das sagt er auch, aber er leitet uns da durch, kommentiert das einigermaßen und  vor allem glaubwürdig,  mit unfallfreien Sätzen. Das kann er… Irgendwann ist dann  im ZDF der Kleber da, da freut man sich, hurra. Dann gibt’s im ersten doch schließlich noch Herrn Roth, der ja auch moderieren darf auf seine alten Tage, so richtig froh macht es uns nicht. Die ARD  ist doch sehr in die Jahre gekommen, da geht’s  behäbig zu, flexibel  geht  da eben nicht. Für die ARD muss München einfach mittags passieren, dann können die auch reagieren. Nur, mal ehrlich, ARD: Sprecher TV geht nicht mehr!  Dieses Konzept ist Fernsehen von früher – in Zeiten der Digitalisierung, der social media, der rasant schnellen, manchmal leider auch falschen Information, eine Welt,  in der es den IS gibt, Flüchtlinge, Umweltprobleme, in der es blitzt und donnert und zwar nicht nur beim Wetter,  in der es nicht mehr behaglich und überschaubar zugeht, da muss ein Sender sich erneuern. Und zwar schnell. Die alte Dame ARD braucht mehr als ein Facelift – die Frage: ist sie dazu in der Lage?