Archiv für den Monat September 2016

Bist Du auch manchmal so latent?

Da staunst Du, was? Endlich hat jemand erkannt dass Du – waaaas? Naja, eben latent bist. Nicht latent genervt, nicht latent aggressiv, nicht latent gestresst – nein! Das hast Du gar nicht nötig. Du bist einfach nur –  latent. Das ist prima. Das schafft Raum für Kreativität. Das fordert das Gegenüber gedanklich. Und all diese selbsternannten Lehrer, diese intellektuellen Putzhilfen der Sprache und Fremdwort-Angeber, die gehen mir persönlich latent – auf die Nerven. Wie langweilig, diese Rechthaberei! Warum soll der Professor XY, dieser hoch angesehene Herzchirurg, nicht eine Konifere sein? Koryphäe kann jeder! Wieso können diese Saubermänner sich nicht mal indenfizieren mit solchen kreativen Bezeichnungen? Mal ein bißchen entspannt sein? Mal auch das Gute in diesen Neuschöpfungen  sehen? Warum gehen die verbal auf Attacke,  kritisieren herum, suchen in den Krümeln, wenn   jemand sagt,  ja, alle diese Menschen, die zu uns kommen, die müssen wir doch intrigieren! Oder die sich, oder so? Oder sollen die infusioniert werden oder inklusioniert? Egal, jedenfalls sollen sie so werden wie Bäcker Schmitz, und ganz ehrlich, egal, wie das nun heisst, das versteht doch wohl jeder. Vielleicht jeder ein bißchen anders. Das ist doch das Schöne.  Mich macht das einfach nur … latent!

 

 

 

 

 

Donald Trump, der Dickdarm, die Spinne und mein Hirn

Der eine oder andere von euch kennt das vielleicht. Ihr habt was vor, was ein bißchen oder auch sehr wichtig ist: ein Bewerbungsgespräch, Gespräch mit dem Chef oder  einem wichtigen Partner , geschäftlich oder privat. Oder vor ner Rede. Oder ihr spielt ein Instrument und musst/wollt/sollt vorspielen… Und ihr seid nervös. So richtig. Schon in Gedanken daran…..

Und dann geht’s los. Weil ihr nämlich dran denkt. An den Stress.   Die Nerven flattern. Und wenn man euch fragt, was ihr euch am meisten wünscht für diesen wichtigen Moment, dann sagen viele: ich will nicht mehr so zittern!  Also auf gar keinen Fall so zittern, nicht so zittern wie beim letzten Mal, das geht gar nicht, ich darf echt nicht so nervös sein und zittern, und die Hände sollen nicht so feucht sein…..   und das Irre ist: ihr seht das Zittern so richtig vor Euch, zittert  schon mal vorab sozusagen.  Prophylaktisch. Da ist noch nix und man schafft es schon. Es muss noch gar nichts passieren, es reicht, sich’ s vorzustellen.  Schon geht es einem nicht mehr so toll, stimmt’s? Oder Angst vor Spinnen. Ich will nicht an Spinnen denken, schon wenn ich an Spinnen denke, bitte jetzt nicht an Spinnen denken, nicht an diese haarigen schwarzen Spinnen, und an die vorm Fenster oder auch nicht an, die so schnell in die Ecke verschwinden, an welche Spinne sollt ihr am meisten nicht denken? An welche am besten gar nicht – die kleinen nee, die großen, nicht dran denken….. und bei jedem nicht Drandenken denken wir an – Spinnen! Das ist gemein vom Gehirn, vom Unbewußten, aber so ist es halt. Ganz schlimm war es bei mir diese Woche, dieses innere Theater, diese Bilder,  die sich einstellen,  die einfach aufpoppen, ob wir wollen oder nicht. Mein Hirn läuft im Moment auf Autopilot – und zwar im amerikanischen Wahlkampf mit. Da hat doch Donald Trump von seiner Darmspiegelung erzählt. So geschehen in seinem 70jährigen Enddarm. Hat er kundgetan. Im Fernsehen.  Auch eine Darmspiegelung will ich mir nicht vorstellen. Bei Trump schon gar nicht. Da wird ja kein Spiegel – also … nein! Und dann hat er erklärt, daß er da in diesem seinem Darm keine Polypen hat.  Hat er nicht. Hat er gesagt. Keine Polypen. In Donald Trumps 70jährigem Allerwertesten. Und ich will nicht dran denken. Bitte nicht dran denken – bitte nicht.  Das soll bitte weg sein. und zwar jetzt. Weg mit den Polypen.

Und weil das nicht geht, werde ich jetzt gleich irgendwo anders hindenken.  Vielleicht Blümelein und Wiese, und Kühe und Pferde und so. Heile Welt. Keine Polypen. Kein Trump. Und dann fallen mir auf einmal alle deutschen Politiker ein. Und dann bin ich froh, denk ich an Deutschland in der Nacht – auch am Tag: wir wissen nicht wirklich und wollen auch nicht darüber informiert werden, was die so alle haben bzw. vor allem nicht haben.  Jetzt ist Schluss, ich muss da raus  –  ich gehe jetzt joggen, da komme ich in einen anderen Film.

Ich denke sowieso mit dem Knie – Sie auch?

Oder meinen Sie, es ist nur Ihr Kopf und da auch nur das, was man so gemeinhin Denken nennt – Sprache, Analyse, nüchternes Abwägen, pro & contra…. ja, auch ok. Braucht man ja – auch! Aber eben nicht nur – denn, das ist ja auch nicht ganz neu, aber dennoch vielen nicht wirklich bewußt: Ihr Knie tut’s trotzdem. Also – denken! Und nicht nur das Knie, der ganze Körper ist dabei. Und nicht nur das, dann kommt auch noch – oh mein Gott!!!  das Unbewußte.  Ist da, macht was – aber nicht bei Ihnen? Sie denken das ist was für esoterisches Kerzenanzünden und vegane Geister beschwören? Dem ist nicht so.  Wenn Sie mal was entscheiden mussten – und damit meine ich wirklich entscheiden (also nicht: räume ich auf oder entspanne ich mich auf die bestmögliche Weise) , also gab’s mal was zu  entscheiden, was wirklich schwierig war? Wo durch beide Seiten was zu gewinnen war – bzw. zu verlieren? Und haben Sie dann schon mal gesagt: „ – und am nächsten Tag wussten Sie genau, wie Sie entscheiden werden? Dann war’s – das Unbewusste!  Und wenn Sie das nehmen, und dann noch den Körper und dann noch den logischen Verstand – wenn die alle super zusammen arbeiten, dann geht’s Ihnen gut. Dann sind Sie im Lot, dann macht das Leben Spaß. Und dafür macht es Sinn, ab und an mal beim Knie respektive Körper nachzufragen: wie geht’s uns so? Heute?
Und dann könnten Sie, wenn Sie wollen, mal eine kleine Übung in guter Laune hintendran hängen.  Machen Sie – damit Sie’s überprüfen können – erstmal so eine kleine Tiefstimmung, die Charlie Brown-Depression:

Das geht in der Regel leicht, manchmal jeden Montag, manchmal wenn wir bestimmte Leute treffen oder bei bestimmten Konflikten. Jetzt die Gegen-Nummer: Füße schulterbreit auseinander, auf beiden das gleiche Gewicht. Muskulatur der Beine von unten nach oben anspannen, Beckenmuskeln, Arme anspannen, Blick nach oben zum Himmel/Zimmerdecke, breites Grinsen, ja man darf Ihre Zähne sehen! Und innerlich ganz schnell „jajajajajajajaj“ sagen – und versuchen Sie dabei, weiter depressiv zu sein…. wenn das klappt, rufen Sie mich an….